Willkommen Südinsel - von Weihnachten bis Silvester

Samstag, 30.12.2017

Zeit, sich mal wieder aus dem fernen Neuseeland, vom anderen Ende der Welt, zu melden. Die letzten 2 Wochen war viel los und ich kam einfach nicht dazu, mal wieder etwas zu schreiben. Aber jetzt gibt es wieder Neuigkeiten von mir, hoffentlich in geringeren Abständen als die letzten 14 Tage. 

In Wellington waren wir am Mittwoch noch Burger essen, ehe wir uns früh am Abend auf einem kostenlosen Campingplatz am Wasser niedergelassen haben.

 

  • Tag 96: Donnerstag, 21.12.2017

 

Von der Nordinsel auf die Südinsel. Irgendwie fühlt es sich an, als würde man in ein anderes Land reisen. 

Die Fähre ging früh, wirklich unmenschlich früh. Schon um 2:30 Uhr mussten wir da sein, der wenige Schlaf wird mir noch ein paar Tage hinterher schleichen.
Auf der Fähre hab ich erstmal eine Runde auf dem Boden geschlafen, hat da jeder so gemacht, also kann ich das auch machen. Wirklich gemütlich war es ja nicht, aber der Schlafwille war zu groß, um über die Unbequemlichkeit nachzudenken. 

Pünktlich zum Sonnenaufgang bin ich aufgewacht und habe einen Spaziergang über die Fähre gemacht, wo es echt kalt war, aber trotzdem sehr schön.

Ca 3,5 Stunden waren wir unterwegs, von Wellington nach Picton. Am Ende ging es durch das Fjordland der Südinsel, man merkt schon den landschaftlichen Unterschied zur Nordinsel. Ich freue mich jetzt sehr darauf, die Südinsel zu entdecken.

Die restlichen Tage bis Weihnachten sind wir ein wenig durch die Landschaft gekurvt, natürlich an der Küste entlang und auf Schotterpisten, die eigentlich keine öffentlichen Straßen sein sollten. Von Picton ging es nach Blenheim, dort haben wir dann Franzi wieder getroffen. Ihr erinnert euch bestimmt an Franzi aus Whakatane vom Hostel, als wir auf Arbeitssuche waren. Ich habe Kontakt mit ihr gehalten und jetzt verbringen wir Weihnachten zusammen. In Blenheim haben wir unseren ganzen Einkauf für die nächsten Tage über Weihnachten gemacht, da kam einiges zusammen.

Nebenbei haben wir uns vor Weihnachten auch noch einen Platten hinten rechts gefahren. Natürlich hatte bis nächsten Mittwoch keine Werkstatt mehr offen, war klar, dass es zu dem blödesten Zeitpunkt ever passieren wird... Dann musste eben der Ersatzreifen herhalten, bis wir in eine Werkstatt konnten. 

  • Tag 99: Sonntag, 24.12.2017

 

Gestern sind wir in Havelock, bei unserem Campingplatz angekommen, ich glaube, hier kann man es aushalten an Weihnachten. Der Campingplatz ist nicht sehr groß, aber gut gefüllt. Die Neuseeländer lieben Campen an Weihnachten. 

Heute ist also Heiligabend. Die Neuseeländer feiern Weihnachten erst so richtig am 25., aber wir haben uns heute Abend schon ein Essen gegönnt. Es gab Nudelsalat, Kartoffelsalat, Fisch und Nachtisch. Kann man an Weihnachten mal so machen.

Aber ich muss sagen, dass Weihnachten ist, habe ich gar nicht wirklich mitbekommen, es war einfach so wie jeder andere Tag. Ich wusste zwar, da ist jetzt Weihnachten, aber wirklich interessiert hat es mich nicht. Es ist doch einfach komisch, Weihnachten am anderen Ende der Welt, im Sommer und ohne Familie.

Heute Abend gab es auch so einiges an Alkohol, damit wir erst recht vergessen, dass Weihnachten ist. Und nach ein paar Songverhoerer  Videos  und der alljährlichen Folge Heinz Becker mit Franzi, hat der Abend eben so seinen Lauf genommen. Weihnachten mal anders. 

Aber das lass ich an dieser Stelle mal so stehen, denn manche Dinge bleiben in Neuseeland -.

 

  • Tag 100: Montag, 25.12.2017

 

Heute ist nichts Spannendes passiert. Wir haben nur heute Tag 100 unserer Reise erreicht, bald sind wir bei der Hälfte, wo die Zeit nur hingeht...

Am Abend gab es noch ein leckeres BBQ und heute nicht ganz so viel Alkohol. Franzi und ich haben ein paar Filme geschaut heute, viel mehr gibt es an Weihnachten aber einfach nicht zu tun. 

 

 

  • Tag 101: Dienstag, 26.12.2017

 

Noch immer Weihnachten, kommt mir so vor, als wäre schon eine Woche Weihnachten.
Heute ist dann auch noch meine schlimmste Befürchtung wahr geworden.

Regen. 

Einmal am anderen Ende der Welt, im Sommer, Weihnachten feiern und dann das. Die Neuseeländer brauchen den Regen, es hat lange nicht geregnet und alles ist verdammt trocken... Aber da ist man einmal an Weihnachten, im Sommer, am anderen Ende der Welt und dann hat man nicht mal schönes Wetter. 
Naja, jedenfalls hat es den ganzen Tag geregnet und es war wirklich ekelhaftes Wetter. Zeit, den ganzen lieben langen 2. Weihnachtsfeiertag im Auto zu verbringen. Schön war es ja trotzdem :) 

Filme schauen und so weiter...
Auch das war nicht zu schlecht und hat den Regentag etwas erträglicher gemacht.

 

  • Tag 102: Mittwoch, 27.12.2017

 

Heute ist Franzi weiter gereist, also müssen wir wieder zu zweit klar kommen. Weihnachten war schön, zumindest für Franzi und mich. Ein Weihnachten, wie ich es wahrscheinlich nie mehr erleben werde. Denn so etwas "nicht normales" am anderen Ende der Welt, kann man ja nicht jedes Jahr erleben. Dem Verhältnis zwischen Bruno und mir haben diese Tage über Weihnachten vielleicht nicht so gut getan...

Der ganze heutige Tag bestand darin, nach Blenheim zu fahren, denn die Werkstatt in Havelock hat nur auf, wenn jemand Bock hat zu arbeiten. Das wenn in Deutschland mal jemand machen würde...
Unser Reifen brauchte eine kleine Reparatur. Zum Glück mussten wir keinen neuen kaufen. Ein kleiner Draht hatte sich in unseren Reifen gebohrt und die Luft entweichen lassen...

Dumm gelaufen. Ich glaube nicht, dass es der letzte Platten ist, den wir in Neuseeland haben werden. Aber mal sehen. 

 

  • Tag 104: Freitag, 29.12.2017

 

Inzwischen sind wir schon wieder zu dritt, diesmal haben wir aber keine weibliche Begleitung.
Gestern haben wir Kolja in Picton von der Fähre abgeholt, er kommt auch aus Schwäbisch Hall. Wir werden einige Wochen zusammen reisen, so der Plan.

Bevor Bruno und ich ihn abgeholt haben, war ich noch an der Pelorus Bridge schwimmen, richtig schön da. Über den Queen Charlotte Drive sind wir nach Picton gefahren. 

 

Silvester werden wir in Nelson verbringen, aber bis dahin haben wir noch etwas Zeit, also haben wir entschieden, noch in den Norden zu fahren, um das Fjordland zu erkunden.
Die Straße hoch in den Norden ist mal wieder typisch Neuseeland. Alle 3 Sekunden eine Kurve und Bodenwellen, dass man denkt, man sitzt in einer XXL Schaukel :)
Aber schön ist es trotzdem. Sehr sogar. Links neben uns die Fjorde, hier übrigens Sounds genannt.

An einem Berg haben wir gehalten und sind ungefähr 1,5 Stunden nach oben gelaufen, zum Onahau Lookout und haben von dort eine wunderschöne Aussicht gehabt. Die anstrengende Wanderung hat sich definitiv gelohnt.

Am Kenepuru Head Campsite, wirklich sehr einsam gelegen, keine Ahnung wo das nächste Haus existiert, saß ich noch am Strand und hab mir den Sonnenuntergang angeschaut.

Aber als die Sonne weg war, wurde es ziemlich kalt, wie schon die letzten Nächte. Ich dachte eigentlich wir hätten hier Sommer, aber zur Zeit komme ich mir eher vor wie am Südpol.
Deswegen bin ich heute Abend schnell im Auto verschwunden und habe mich in meine Decke gekuschelt.

 

  • Tag 105: Samstag, 30.12.2017

 

Eigentlich sollte das gestern ja schon was werden mit dem Blogeintrag. Aber da hatten wir fast keinen Empfang am Campingplatz, denn der war ja mitten in der Natur und dann ist es etwas schwierig, also verschiebe ich das auf jetzt. 

Heute sind wir die superkurvige Straße wieder zurück gefahren und haben dann entschieden, direkt bis Nelson zu fahren und schon einen Tag früher auf den Campingplatz bei Nelson zu gehen. In Nelson haben wir noch kurz gestoppt und sind etwas in der Stadt umhergelaufen.

 

Ganz nett hier, aber ist halt schon wieder eine etwas größere Stadt und ich bin ja eher hier am anderen Ende der Welt, um die Natur zu sehen. 

Dieses Mal, ist es ein wirklich großer Holiday Park, aber wir haben ein schönes Plätzchen direkt am Meer bekommen, auf alle Fälle entspannter als mitten drin. Ich würde sogar sagen, dass es einer der besten Plätze im ganzen Holiday Park ist, wer kann schon behaupten, einen super Platz mit Meerblick zu haben.

Das Wetter ist bis jetzt noch super, so dass wir wieder einen schönen Sonnenuntergang bestaunen konnten. 

Morgen ist nun also Silvester.  2018 steht draussen vor der Tuer und es ist wieder ein Jahr vorbei. Es war wirklich ereignisreich und hat mit der ersten Hälfte meiner Neuseelandreise einen wunderbaren Abschluss genommen. Ich lasse mich überraschen, was nächstes Jahr so alles passieren wird, am anderen Ende der Welt!

Der nächste Blogeintrag wird dann sicher erst nächstes Jahr kommen, aber nicht erst nach 2 Wochen ;) 

Wir werden mal sehen, was wir morgen Abend in Nelson machen und wie wir Silvester verbringen. Ich werde dann wieder berichten. 

Ich wünsche euch auf alle Fälle einen guten Rutsch und bis nächstes Jahr dann :)