Reise in eine unbekannte Zukunft - Teil 1/3

Sonntag, 17.09.2017
  • Tag 1: Sonntag, 17.09.2017

 

Nun ging es, nach langem Planen also endlich los, nach Neuseeland, ans andere Ende der Welt. Eine Reise in die Zukunft sozusagen, besser gesagt in eine unbekannte Zukunft. Neuseeland liegt, von Deutschland aus gesehen, wirklich in der Zukunft, 10 Stunden. Ab Sonntag 11 und wenn in Deutschland die Uhr umgestellt wurde, gar 12 Stunden. Was mich in Neuseeland, bzw. auf der langen Reise dorthin erwarten würde, konnte ich mir nicht wirklich vorstellen und ich kann es auch gar nicht wirklich glauben, dass jetzt so eine Reise ansteht. 

Ich möchte euch ein bisschen von der Reise um die halbe Welt berichten.

Der Weg nach Frankfurt, am 17.09.2017, zog sich. Unterwegs war etwas Stau, aber natürlich hatten wir genug Zeit mitgebracht, um unseren Flieger, einen großen Airbus A 380 von Lufthansa nach Hong Kong, noch zu bekommen. Am Flughafen hatten wir schon die erste Hürde zu nehmen, da unsere großen Rucksäcke nicht wie normales Gepäck, also Koffer, behandelt werden konnten, da sich die vielen Gurte verhaken könnten. Nunja, aber auch das hat geklappt und in der Sicherheitskontrolle hat man sich nicht für uns interessiert, wir sahen wohl zu normal aus. Wobei ich nicht weiß, ob ich mit einem Pulli und 2 Jacken nicht eher aussah, als wollte ich etwas durch die Kontrolle schmuggeln ;) Auch bei der Ankunft in Auckland, so viel sei gesagt, hat man sich nicht für uns interessiert, was ein Glück, denn ich hatte wenig Lust, meinen Rucksack schon am Flughafen auszupacken...

Im Flugzeug war ich erstmal erleichtert, dass ein Deutscher neben uns saß. Kein Asiate der ununterbrochen irgendwelche Laute, nennen wir es "Sprache", von sich gibt. Außerdem war es dann nicht ganz so schlimm zum Abendessen zwei Bier zu trinken, da unser netter Landsmann, dies auch tat. Anders hält man wohl einen so langen Flug auf so engem Raum auch nicht aus.

Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, so lange von zu Hause weg zu sein. Es ist ein komisches Gefühl, aber man freut sich auch auf das, was alles kommen wird. Es hieß dann Abschied nehmen von Deutschland, ich werde wohl erst wieder im April 2018 meine Füße auf Deutschen Boden setzen.

Die Zeit vom ersten Flug verging recht schnell, ein bisschen Schlaf war sogar möglich. An viel mehr kann ich mich vom Flug auch nicht erinnern. Eins bleibt aber hängen, ich hatte mich auf leckeres Rührei zum Frühstück gefreut. Da gab es nur ein Problem, wir hatten einen Platz fast ganz hinten im Flieger und natürlich gab es bei uns nur noch die asiatischen Nudeln.

Nudeln, ja genau.

Nudeln zum Frühstück.

Wenn die wenigstens etwas geschmeckt hätten, aber da hätte ich ja gleich ganz verzichten können. Einziger Lichtblick auf dem kleinen Flugzeugklapptisch, war das Brötchen mit Himbeermarmelade. Das war im Gegensatz zu den Nudeln super!! Und, als uns der nette Deutsche neben uns sein Brötchen geschenkt hat, sah die Welt doch schon wieder etwas besser aus. Immerhin ein bisschen was zu essen.

By the way, auch der Deutsche hat seine Nudeln nicht aufgegessen, wir waren also nicht die einzigen, denen es nicht geschmeckt hat... Vielleicht haben sich die ganzen Asiaten damit vollgefr...en?! Aber, da das Rührei schon aus war bei uns, glaube ich an diese Theorie auch eher weniger...

Reise in eine unbekannte Zukunft - Teil 2/3

Montag, 18.09.2017
  • Tag 2: Montag, 18.09.2017

 

Landung in Hong Kong.

Alles ziemlich groß und unübersichtlich. Ich war doch froh, als wir an unserem Gate Nummer 46 waren, uns ausruhen und vor allem frisch machen konnten. Die ersten Backpacker, die auch nach Neuseeland reisen, ließen natürlich nicht auf sich warten, aber das sollten auch noch lange nicht die letzten sein. Dazu irgendwann vielleicht mal noch mehr.

Der zweite Flug, mit Air New Zealand, einer Boeing 777 kam mir da schon länger vor. Er war zwar in etwa gleich lang, aber die Zeit ging einfach nicht rum...

Unser Pilot hatte es, wie es schien, zwar sehr eilig, aber zum besseren Gefühl hat das auch nicht beigetragen.

An Schlaf war kaum zu denken und so dachte ich mir, wenn es schon das super Getränkeangebot gibt, bei dem man einfach über den Bildschirm vor einem etwas bestellen kann, natürlich im Flugpreis mit inbegriffen, dann nutze ich das auch. Also genehmigte ich mir 2 Whisky und etwas Cola. Gar nicht so übel. Und das soweit über den Wolken.

Apropos

Ich habe mir schon überlegt, ob es nicht sinnvoll wäre, sich einfach zu betrinken? Vom Flug würde man dann nicht mehr allzu viel mitbekommen und schlafen könnte man auch. Wäre da nur nicht der Kater, den man dann in Auckland treffen würde... :)

Reise in eine unbekannte Zukunft - Teil 3/3

Dienstag, 19.09.2017
  • Tag 3: Dienstag, 19.09.2017

 

KIA ORA!

Entschädigt wurde man nach diesem langen Flug allerdings von der Ankunft in Neuseeland!!

Schon aus dem kleinen Flugzeugfenster, hatte man einen wunderschönen Blick auf die Insel, am anderen Ende der Welt. Jetzt sind wir also wirklich da, was noch vor einigen Stunden so weit weg und unvorstellbar war, ist nun Wirklichkeit. Es fühlt sich gut an, aber ganz zu verstehen ist es noch nicht. Ich glaube, dafür werde ich einige Tage, wenn nicht sogar Wochen brauchen. Nun beginnt also das Abenteuer Neuseeland zusammen mit Bruno.

Bis zum Hostel war es nicht mehr weit. Skybus vom Flughafen in die Stadt, Bus von der Stadt nach Ponsonby, ein Stadtteil von Auckland. Ein kurzer Fußmarsch noch und wir waren gegen 13 Uhr (19.09.2017) endlich da, wo wir hin wollten.

Es war eine lange Reise, wie man sie wohl nicht so oft im Leben machen wird. Das ist glaube ich auch besser so. Ich bin froh, dass alles geklappt hat und wir gut im Land der Kiwis angekommen sind. Ich bin sehr gespannt, was mich in den nächsten fast 7 Monaten hier erwarten wird.

Am Nachmittag haben wir uns dann noch eine neuseeländische SIM-Karte besorgt, denn ohne die, geht hier gar nichts. Ich bin jetzt zu erreichen unter: +64 027 516 3167

Wir musste für die SIM-Karte extra nochmal ins Stadtzentrum, das war nach so einer langen Reise echt ganz schön anstrengend. 

Eine Reise durch Auckland

Donnerstag, 21.09.2017
  • Tag 5: Donnerstag, 21.09.2017

 

Heute gingen wir Auckland etwas genauer erkunden. Wir sind mit einem Explorer Bus an einige Stellen gefahren, um uns Auckland ein wenig anzuschauen.
Die Stadt selbst ist nicht so schön, aber wenn wir schon da sind, wollen wir sie doch ein bisschen kennenlernen, vor allem der Blick von etwas außerhalb ist dann doch ganz schön. 

Ich persönlich fühle mich hier nicht sehr wohl, anderen Backpackern geht es ähnlich. Das liegt wohl aber auch daran, dass man ja hier am anderen Ende der Welt ist, um die Natur zu sehen und nicht die Stadt. 

Um euch aber trotzdem ein bisschen Auckland nach Hause zu bringen, zeige ich euch einfach ein paar Bilder.

Beeindruckend war der Mount Eden, ein Berg mit Vulkankrater. Von dort hat man eine gute Sicht auf die Stadt und die Skyline.

Das große Loch im Vordergrund ist der Krater.

 

How to open a Kiwibank account

Freitag, 22.09.2017
  • Tag 4: Mittwoch, 20.9.2017

 

Um in Neuseeland arbeiten zu können, braucht man ein funktionsfähiges Konto.
Dazu noch eine Steuernummer und ein gültiges Visum, das hatte ich ja schon.
In den ersten Tagen in Auckland, war also die Hauptaufgabe, das alles zu erledigen. Mit dem Hintergedanken, dass wir keine Ahnung haben, wie das funktioniert und wie lange das alles dauern wird. Nebenbei wollten wir natürlich Auckland etwas erkunden, was wir ja morgen am Donnerstag auch gemacht haben. 

Wir entschieden uns, wenn wir schon in Neuseeland sind, im Land der Kiwis, für die Kiwi Bank. Natürlich war das nicht der einzige Grund ;) Die Kiwi Bank ist in jeder Postfiliale mit drinnen und die gibt es wirklich überall ! So viel haben wir schon gelernt. Also sehr praktisch, wenn man öfter mal Geld braucht und nicht immer in einer großen Stadt ist !
Manche Banken eröffnen auch gar keine Konten mehr für Backpacker, aber zum Glück ist das nicht überall so. Am besten eröffnet man es etwas außerhalb vom Stadtzentrum, so wie wir in Ponsonby, wo unser Hostel liegt. Unser Hostel, Brown Kiwi, ist übrigens geleitet von einem Deutschen, also ganz fremd sind wir hier dann doch noch nicht und einige Deutsche sind auch im Hostel unterwegs, mit denen wir auch ab und zu mal zusammensaßen. 

 

  • Tag 6: Freitag, 22.09.2017

 

Mittwoch: mit allen nötigen Unterlagen gehen wir in die Kiwi Bank. Die Damen am Schalter sind sehr nett und hilfsbereit. Erstaunlich bei so vielen Backpackern, darunter Unmengen Deutsche, die die ganze Kiwi Bank belagern.
Nunja, wir gaben alle Unterlagen ab und uns wurde gesagt, dass wir eine text message bekommen, wenn wir wieder vorbeikommen sollen.
Ich hatte noch immer keine Ahnung, wie schnell das alles geht und wann wir dann unser Bankkonto benutzen können. Ich dachte an 2-3 Wochen, so in etwa, wie es bei meinem DKB Konto in Deutschland gedauert hat. Aber, wir sind hier am anderen Ende der Welt, da läuft das anders, als in Deutschland.

2 Tage später gingen wir mit unserer text message erneut zur Bank, der Reisepass spielt dabei auch immer eine wichtige Rolle, ohne den geht hier gar nichts! Zu meiner Verwunderung hatte ich eine halbe Stunde später schon das voll funktionsfähige Konto. Die Dame erledigte ein paar Dinge, ich musste Geld auf das Konto einzahlen, wieder etwas abheben, in Form von Briefmarken, dann habe ich gleich welche nach Deutschland ;) und nein, ich weiß noch nicht, wann ich Postkarten abschicke und ich weiß auch nicht, wie lange die "nach Hause" brauchen.

Eine Bankkarte bekam man auch, diese wird auch gleich vor Ort ausgehändigt. Die sind schon vorgestanzt, also die sind nicht so schön mit einer Prägung mit eigenem Namen, wie in Deutschland. Hat den Vorteil, dass man sehr schnell ein Konto hat. Sogar die PIN-Nummer konnte man sich selbst aussuchen, dazu noch ein Passwort fürs online Banking. Noch eine Nummer also und ich frage mich, wie man sich denn das alles merken soll. Ich bin ja schon länger damit überfordert, aber das wird ja immer mehr...
Sobald wir dann also unsere Steuernummer bekommen, dauert ca. 1-2 Wochen, könnten wir etwas arbeiten, damit wir kein Geld aus Deutschland anfordern müssen ;) 

Toyota Lucida Estima

Samstag, 23.09.2017
  • Tag -100 bis 6

 

Bekanntermaßen ist es in Neuseeland schwierig, mit öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B zu kommen und dabei kann man auch nicht einfach anhalten, wo man möchte.
Allen Argumenten zum Trotz und gegen jegliche andere Art von Backpackern, haben wir von Deutschland aus schon ein Auto gekauft. Ungesehen, nur durch Bilder und später Videos. Informationen über Skype und Chat. Anfangs waren wir etwas skeptisch, aber es entwickelte sich ein gewisses Vertrauen zu den Verkäufern, 2 Deutsche. Und so sagte unser Bauchgefühl, das könnte passen und wir schlugen zu. Das Auto: ein Toyota Estima, mit selfcontained und schon komplett fertig ausgebaut. Also eigentlich sofort reisefertig. Hört sich ziemlich gut an. Alles musste nun nur noch klappen und natürlich hofften wir, dass in unserer Zeit am, anderen Ende der Welt, alles mit dem Auto gut geht. 

 

  • Tag 7: Samstag, 23.09.2017

 


Heute war der große Tag. Mit dem Intercity Bus fuhren wir von Auckland nach Taupo. Wir mussten früh aufstehen, denn los ging es schon vor 7:00. und wir mussten ja noch in die Stadt zum Skytower kommen. Aus knapp 5 Stunden Busfahrt wurden 6, da es einen schweren Unfall vor uns gab, 3 Autos, 1 Van, 1 Motorrad und 1 Truck.. (hoffentlich geht es allen gut, das sah nicht gut aus). Zum Glück, konnte unser Busfahrer den großen Bus irgendwie auf der engen Straße wenden, ansonsten ständen wir vielleicht heute noch da...

In Taupo holte uns der Aufpasser von unserem Auto ab, wir haben uns das Auto angeschaut und empfanden es als gut. Bis jetzt hatten wir nur die Hälfte vom Auto bezahlt, denn wir mussten ja auch eine Sicherheit haben, dass es da ist und in einem guten Zustand ist. Die erste Fahrt war komisch. Ich bin zwar schon in England gefahren, aber auf der anderen Seite im Auto, saß ich noch nicht und Automatik bin ich auch noch nicht gefahren. Aber mit ein bisschen Konzentration ging das dann :)

Unser Auto fährt sich gut, es hat leider noch keinen Namen, aber das werden wir noch ändern...
Wir fuhren einkaufen, so richtig viel und gleich auf Vorrat, da wir hier einen großen billigen Supermarkt hatten. Danach zum "Campingplatz", bzw. Parkplatz am See, wunderschön, vor allem der Sonnenuntergang später.

Auf unserer großen Plane haben wir alles ausgebreitet. Wirklich alles. Klamotten, Kisten, Lebensmittel,...

Dann hieß es umräumen, Platz schaffen. Dinge, die wir nicht wirklich brauchen, in die letzte Ecke räumen und unsere kleine Küche einräumen.

In den nächsten Tagen mal mehr zu unserem Auto!

Als endlich alles umgeräumt war und wir gekocht hatten, war es auch schon Zeit, glücklich ins Bett zu gehen. In unserem eigenen Auto, direkt am See.

 

 

 

Die Zeit

Sonntag, 24.09.2017
  • Tag 8: Sonntag, 24.09.2017

 

Am anderen Ende der Welt ist es nicht nur schön und es wird gerade Sommer, sondern es gibt auch eine andere Zeit hier, da wir uns auf der Südhalbkugel befinden. Das habt ihr ja sicherlich schon bemerkt ;)

Als wir am 17.09.2017 losgeflogen sind und am 19.09.2017 hier, am anderen Ende von unserer Welt ankamen, mussten wir 10 Stunden Zeitverschiebung verkraften. Das habe ich sogar recht gut hinbekommen. Der Jetlag hielt sich in Grenzen. Nur das Hostel Bett, bzw. die Matratze war eine komplette Katastrophe.
Eine Holländerin erzählte, dass sie die ganze Nacht nicht geschlafen hat, erst morgens um 9 drei Stunden. Na die hats dann wohl voll erwischt mit dem Jetlag...

Aber zurück zum Thema, wir sind bei Tag 8, ein Sonntag und die 10 Stunden Zeitverschiebung sind nun auch schon wieder Vergangenheit. An diesem Wochenende wurde die Uhr in Neuseeland eine Stunde vorgestellt, auf Sommerzeit, da wir ja bekanntlich demnächst Sommer bekommen und wir somit einen Winter lang aussetzen. 1,5 Jahre Sommer sozusagen. Weihnachten im Sommer, ich bin gespannt wie das so wird...

Aber noch ist nicht Weihnachten und wie es wird, können wir auch erst dann sagen. Am 29. Oktober 2017 wird in Deutschland die Uhr umgestellt, eine Stunde zurück. Für die Mathematiker unter euch macht das dann also 11 Stunden plus 1 Stunde, da die Zeit ja zurückgestellt wird. Das Ergebnis ist dann 12. Ab 29. Oktober sind wir 12 Stunden, einen halben Tag also, voraus. Geht dann zum Glück endlich auch besser rechnen und man braucht nicht mehr so viel nachzudenken.

Jetzt seid ihr also im Bilde, wann wir wo sind und wann wo welcher Tag ist. Das ist schließlich nicht ganz unwichtig, wenn ich da nur schon wieder an Weihnachten denke und natürlich an Silvester. Ihr müsst ja wissen, wann wir ins Jahr 2018 starten. An Ostern ist das übrigens schon wieder anders. In Deutschland wird die Uhr am 25. März 2018 vorgestellt. Also sind es dann wieder 11 Stunden. Und für uns hier in Neuseeland wird Ostern nächstes Jahr um eine Stunde verkürzt, da wir, kein Aprilscherz, die Uhren an besagtem Tag auch eine Stunde zurückstellen und wir somit wieder bei der alten Anfangszeitverschiebung von „nur“ noch 10 Stunden sind. Was dann wiederum für meinen Geburtstag wichtig ist ;)

Fängst du=Handschuh?!?

Montag, 25.09.2017
  • Tag 9: Montag, 25.09.2017

 

Es ist Abend, wir wollten noch eine Runde Qwirkel spielen. Ich holte den kleinen Sack mit den Spielsteinen aus dem Auto und rief übers Auto „fängst du?“. Auf der anderen Seite, saß Bruno am Tisch. Auf dem Tisch, 2 Flaschen, 2 Teller und ein Handy. Es ertönte ein „ja“. Ich nahm den Beutel und er flog mit einem lauten Schlag mitten auf den Tisch.


-Nicht gefangen - Mist dachte ich...  Ging was zu bruch...?


Aber alles lebte noch, Der Tisch war noch gedeckt und Bruno ging es auch gut.


-Was war passiert?


Bruno war nicht auf den Wurf vorbereitet, er konnte gar nicht wissen, dass gleich was geflogen kommt. Er rechnete damit, dass ich ihm seine Handschuhe mitbringe und nicht, dass ich den Beutel über das Auto werfe. Statt fängst du?, verstand er Handschuh. Da es etwas kalt war, hätte man diese durchaus anziehen können... Ich weiß nicht, ob ich so leise und undeutlich geredet habe, oder ob er was auf den Ohren hatte :) ?

Das wahrscheinlichste ist, dass meine Worte einfach im Wind verweht worden sind, denn gerade dieser Wind hat unser Spiel mitten drin abgebrochen...

 

Ups and downs und heiße Löcher

Montag, 25.09.2017
  • Tag 9: 25.09.2017

 

Der Tag heute, stand ganz unter der Bedeutung, den ersten richtigen Tag als Backpacker, oder sagen wir Carpacker, unterwegs zu sein. Ich würde sagen wir haben heute schon so viel erlebt, wie schon lange nicht mehr an einem Tag. Vor allem gefühlsmäßig. So langsam beginnt Neuseeland richtig und man kann einfach gar nichts dagegen machen, es kommt einfach so. 

Nach dem in Taupo alles geregelt war (Versicherung fürs Auto bei AA), fuhren wir einfach mal gen Süden mit unserem Toyota (in den nächsten 2 Wochen soll dann die Namensfindung stattfinden).
Am Lake Taupo machten wir eine kleine Mittagsrast. Keiner war da, nur wir. Hier war es schön, das Wasser und im Hintergrund die Berge.

Alles war noch gut mit uns, aber unsere Laune ging später in den Keller.

Unterwegs auf der Straße ging es kurvig zu. Hier in Neuseeland, am anderen Ende der Welt, kommt man nicht ganz so schnell von A nach B, wie wir es aus Deutschland gewohnt sind.

Plötzlich sahen wir ein Schild: Thermal Pool. Wir dachten uns, dass hört sich gut an und sind noch im gleichen Moment abgebogen. Das war in der Nähe von Turangi, am südlichen Ende vom Lake Taupo. Die Ernüchterung folgte sogleich, das dort kostet Eintritt... Zu teuer für uns.

Bevor wir aber weiter fuhren entdeckten wir einen Rundweg. Zum Glück sind wir den noch gelaufen. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich so etwas live gesehen. Heiße Quellen. Dampfende Löcher und bruddelnde Schlammlöcher. Fantastic!!! Das Wasser, das aus dem Boden kam, war wirklich warm. Manches wäre gerade perfekt zum Baden.

 

An anderer Stelle gab es ein Schlammloch, das vor sich hin brodelte und aussah, wie ein Schokobrunnen.

Das Highlight aber kam am Schluss. Verbotenerweise haben wir den Weg verlassen, um uns ganz nah an die heißen Quellen zu wagen. Heiß ist hier das richtige Wort. Dieses Loch war sicher 90 Grad heiß, den Finger ließ man keine Sekunde im Wasser. Das Loch war tief, bestimmt 3-4 Meter. Dazu war es komplett klar und es brodelte, als wolle gleich jemand Nudeln kochen. Um das Loch herum und in der Luft machte sich Wasserdampf breit, der auch noch ziemlich warm war.

Noch nie habe ich so etwas live und in Farbe gesehen. Ich bin froh, das heute geändert zu haben. Ich glaube, das wird aber nicht das letzte Mal gewesen sein. Ich habe da schon gehört, dass es noch mehr davon gibt. Wir werden sehen.


Ich glaubte, nichts könnte mich mehr nach unten ziehen heute, aber falsch gedacht. Die Landschaft wurde grau und braun.

Alles schien abgestorben und verlassen. Keine Menschen weit und breit. Dazu auch noch ein starker Wind. Ich fragte mich, wo bin ich hier nur gelandet. Das habe ich nicht gebucht. Dann gab es mitten im Nichts ein kleines Dorf, eine Tankstelle, an der wir Geld lassen mussten.. und ein Campingparkplatz, der es überhaupt nicht verdient hatte, über Nacht zu bleiben. Wir fuhren weiter.

Die Landschaft wurde besser, die Laune auch. Grüne Hügel überall, Schafe auf den Wiesen, Schöne Aussichten und plötzlich, ging es uns wieder besser.

Das ist Neuseeland, wie ich es mir vorgestellt habe. Eine Straße, die einzige weit und breit, schlängelte sich durch die Berge von Neuseeland. Es ging hoch und runter und um enge Kurven herum. Wir waren fast alleine, nur selten kam uns ein Auto entgegen.


In unserer Boom Box erklang Musik. Passend zu dieser Straße, auf der wir unterwegs waren.

lonely road and lonely landscape

Bis wir an unser heutiges Ziel kamen.

...

Übernachten werden wir heute auf einem Campingplatz, es gibt ein Plumpsklo und einen klaren kalten Fluss, dafür aber gratis. Weit und breit sonst nichts, außer eine Straße, an der alle 30-40 Minuten mal jemand vorbeikommt. Wir also mit unserem Toyota mitten im Nichts, am anderen Ende der Welt.

Einschlafen werde ich mit einem guten Gefühl, so viel kann ich jetzt schon sagen. 

Mit Müslimilchpulvergemisch in den Tag

Dienstag, 26.09.2017
  • Tag 10: 26.09.2017

 

Was macht man mitten im Nichts, kein Empfang, kein Strom und kein Kühlschrank am besten zum Frühstück?

Richtig, man kramt tief im Toyota und holt eine Tüte mit Milchpulver hervor. Dazu noch eine Packung Müsli. All das hatten wir an unseren Shoppingtagen bereits eingekauft. Wasser haben wir ja eh dabei. Also nimmt man 4 Esslöffel Pulver und eine Schüssel Wasser, verrühren, und Müsli dazu. Nach kurzer Zauberei entsteht ein Müsli mit Milch wie man es von Zuhause kennt, also fast zumindest, richtige Milch ist es natürlich nicht.

Und das am anderen Ende der Welt. Mitten im Nichts auf einer Wiese und ohne eine Packung Milch zu brauchen.

Guten Morgen allerseits!

Unterwegs nach Norden und ein netter Verkäufer im Baumarkt

Donnerstag, 28.09.2017


Die letzten Tage sind wir einiges gefahren. Hier in der Gegend (Napier, Gisborne) wo wir uns zur Zeit aufhalten, gibt es nicht ganz so viel anzuschauen, also machen wir eher etwas mehr Strecke, um bald die besten Ziele im Norden zu erreichen.

Wir sind in der Zwischenzeit aus dem Nichts draußen und sind zur Küste gelangt.

Endlich Wasser an der Küste und nicht mehr nur im Fluss. An verschiedenen Stellen sind wir an den Strand und haben uns gefreut, dass wir völlig frei sind und machen können, was wir wollen. Keiner zwingt uns zu etwas.

Bei Hastings habe ich den ersten Wasserkontakt mit den Füßen gehabt. Es war schon recht kalt, auch wenn die Sonne warm war. Lange war ich wegen der Kälte aber nicht im Wasser.

 

  • Tag 10 und 11

 

Für eine Nacht waren wir in Napier, um dann am nächsten Tag weiter nach Gisborne, in den Norden, zu fahren. Eine lange Strecke, die auf den Straßen Neuseelands länger und länger wird. Selbst wenn hier eine Straße Highway heißt, bedeutet das noch lange nicht, dass man da schnell unterwegs ist. Bei uns in Deutschland würde das vielleicht als Landstraße durchgehen.. Aber trotzdem kamen wir wohlbehalten an. 

Wie diese Enten hier im Übrigen auch. 

An ersten Wasserfällen kamen wir auch vorbei, den Tongoio Falls. Nicht die letzten, die wir sehen werden. 

 

  • Tag 12: Donnerstag, 28.09.2017

 

Da heute das Wetter nicht auf unserer Seite stand, entschieden wir, einige Dinge in Gisborne zu erledigen. Duschen. Kleider Waschen. Tanken. Einkaufen. Und später in den Baumarkt. Wir hatten noch etwas vor. 

Unser Tisch für den Kocher in unserer "Küche" ist leider etwas dünn und so hat sich die Platte schnell etwas durchgebogen. Schlecht, wenn man damit noch über 6 Monate reisen möchte. Also war unser Plan, dass wir ein Brett kaufen, dieses in 2 passende Stücke sägen lassen, vielleicht die Löcher vorbohren und dann anschrauben.

Shit happens.

Der Mann im Baumarkt gab uns nen Korb, keine Löcher bohren und sägen wollte er auch nicht. Ich sah unser Projekt scheitern und unseren Kocher in die Tiefe stürzen. Plan B war, wieder ein Brett zu haben, das aber auch wieder gesägt werden musste. Wir hatten kein Werkzeug dazu. Wir brauchten einfach nur 2 gleich lange Bretter, die unter den Tisch passen. Fest machen wollten wir die dann mit Nägeln.

Ein zweiter Anlauf also, diesmal ohne bohren, aber mit sägen. Ein anderer Verkäufer im Baumarkt. Schon netter und hilfsbereiter. Auch wenn er erst sagte, er könnte das nicht sägen. Wir haben unser Problem erklärt, dass wir kein Werkzeug haben, aber unseren Tisch irgendwie fixieren müssen. Er verstand uns und erkannte auch sofort unser Problem. Ich glaube er wollte uns helfen, aber wusste nicht, wie und wo. Nach einigen Überlegungen seinerseits, nahm er das Brett, suchte eine Säge, schlich sich mit uns in einen Gang, wo uns keiner sehen konnte und sägte uns schnell 2 Bretter ab, die genau unter den Tisch passten, um ihn zu stabilisieren. Zum Glück hat uns der nette Mann noch geholfen. Sehr, sehr freundlich von ihm. Ich glaube für ihn selbst war es auch eine blöde Situation, er wollte uns natürlich helfen, aber musste aufpassen, dass ihn keiner sieht...

So kamen wir also zu unseren 2 Brettern, um damit unseren Tisch erfolgreich zu stabilisieren. Hängt jetzt viel besser da als zuvor, ich glaube der hält die nächsten 6 Monate locker durch.

 

 

Nichts. Außer einer Schotterpiste und 5 anderen Deutschen im Nichts

Freitag, 29.09.2017
  • Tag 13: Freitag, 29.09.2017

 

Man kann durchaus sagen, dass wir heute Nachmittag, am anderen Ende der Welt, da gelandet sind, wo wirklich nichts ist.

Wir stehen auf einer Wiese und es ist ziemlich frisch. Ihr fragt euch, wo wir sind? Wie gesagt im Nichts. Genau genommen befinden wir uns am östlichsten Punkt auf der Nordinsel, dem East Cape und werden morgen früh hoffentlich etwas Schönes sehen und erleben. Aber dazu mehr, wenn es soweit ist. 

 

Unterwegs hierher sind wir über Straßen gefahren, die teilweise zwischendurch, ohne Ankündigung, geschottert waren.

Angenehme Fahrt! Natürlich kam es noch besser. Der Handyempfang hatte schon vor Kilometern aufgehört. Allein, wenn man auf die Landkarte schaut, weiß man ganz genau, hier haste kein Netz, außer das von den Spinnen oder den aufgebrauchten Karotten.
Wir kommen in Te Araroa an. Eine Zapfsäule mit teurem Benzin, ich hoffe, unser Sprit reicht uns für morgen noch, eine Police Station, eine öffentliche Toilette und ein paar Häuser gibt es hier. Dazu noch eine Straße, die an den wirklich östlichsten Punkt führt. Wobei Straße für diese Piste nicht der richtige Ausdruck ist.

Nun gut, nichts führte daran vorbei, wenn wir an den östlichsten Punkt wollen, müssen wir da lang. Auf halber Strecke gab es einen „Campingplatz“. Eine Wiese oberhalb vom Meer. Keiner war da. Nur wir am Nachmittag um halb vier. Unten am Strand chillten ein paar Kühe. Es gab kein Wasser hier, also Trinkwasser, und ein Klo konnten wir auch nicht finden. Also blieb nur der Schiss auf die Wiese übrig...


Wir stellten uns auf eine einsame, kalte und dunkle Nacht ein. Kalt und dunkel wurde sie durchaus. Aber die Einsamkeit verflog schnell. Es kamen 2 Autos, darin 3 Deutsche. Eine Stunde später ein Radler. Wo kam der wohl her. An seinem Dialekt sofort zu erkennen. Der kommt aus Bayern. Da waren wir schon sechs. Als keiner mehr mit Zuwachs rechnete, kam von der Schotterpiste noch ein altes Auto daher und parkte oben auf dem Berg. Ein junger Mann stieg aus und schnell stellte er fest, hier sind nur Deutsche, nur gut, dass er es auch ist. Man könnte grad meinen, halb Deutschland ist hier.
Das Wetter entwickelte sich zum Guten, die Sonne kam raus und wir konnten uns aufwärmen. Vor uns das Meer, im Hintergrund die grünen Hügel, über denen die Sonne schien. Schön!

Bevor es dunkel wurde, haben wir uns noch ein bisschen unterhalten und ausgetauscht.
Auf der Südinsel, erfuhren wir, ist es wunderschön, oft einsam, aber die Strände übertrumpfen alles! Besonders der Abel Tasman Coast Track. Führt wohl nichts dran vorbei den zu machen ;) Eher nicht so erfreulich ist, dass die Straßen da unten auf der Südinsel sehr schlimm sein sollen und aus viel Schotter bestehen sollen, aber wir sind ja kräftig am üben und dann bekommen wir das auch im Süden hin!

Wir alle hier auf dieser Wiese, hatten das gleiche Ziel. Am nächsten Morgen den Sonnenaufgang anschauen. Hat man das nicht vor, verschlägt es einen auch nicht hier hin, ins Nichts. 

Wir hatten dann noch leichte Verständigungsprobleme, als wir uns über die Abfahrt unterhielten. Wir sprachen von halb- dreiviertel sechs und mussten dann noch ins Hochdeutsche übersetzen. Aber da wir ja alle aus dem gleichen Land kommen war das auch kein Problem.
Es wurde dann rasant kalt, also verzogen wir uns alle schnell in unsere Autos.

Ich glaube nach den heutigen Begegnungen auf der Wiese, ist mir klar, dass in Neuseeland "nur" Deutsche unterwegs sind und wir keinen mehr auf Englisch ansprechen müssen ;) 

Sunrise in the morning

Samstag, 30.09.2017
  • Tag 14: Samstag, 30.09.2017

 


Die Nacht war verdammt kalt, im Auto war es nur im Schlafsack mit den 2 Decken warm.
Und dann das.

5:15 Uhr.

Der Wecker klingelt.

Es war wirklich still im Auto. Nur der Wecker war zu hören.
Ich habe zum Fenster rausgesehen und in den anderen Autos Licht entdeckt. Sind also auch schon wach.
Alles kalt, draußen sternenklarer Himmel über uns und alle Klamotten zum Anziehen richtig kalt.
Wir brauchten noch ein zweites Wecker klingeln, ehe wir uns total verpennt angezogen haben und uns mit dem Auto auf den steinigen Weg (9 Kilometer) gemacht haben. Die Fenster waren noch komplett beschlagen und ich war auch noch etwas benebelt. Gott sei Dank, mussten wir keinen Highway fahren, sondern nur diesen steinigen Weg, wo sowieso kein Auto von der anderen Seite kommt, woher auch, wenn da nichts mehr ist. 

Und das alles nur für den ersten Sonnenaufgang an diesem Tag auf der Welt. Nach 25 Minuten waren wir am Parkplatz und was wartete dort auf uns?
Ihr werdet es nicht erraten...
Es war dunkel, sehr sogar und wie gesagt kalt. Zum Leuchtturm nach oben waren es noch ein paar Stufen....

 ....................circa 805..................

Ich frage mich jetzt noch, wie ich da zu dieser Uhrzeit lebendig hochgekommen bin.
Sonnenaufgang war um 6:44 Uhr. Leider, als wir oben ankamen, am östlichsten Punkt von Neuseeland, mussten wir feststellen, dass ziemlich genau da, wo die Sonne aufgeht, die meisten Wolken sind. Schade. Ich hatte mir mehr erhofft, aber hier ist halt kein Wunschkonzert.
Natürlich haben wir den Sonnenaufgang trotzdem angeschaut, es war auch so schön, vor allem die paar Minuten als die Sonne zwischen den Wolken hervorschaute und uns wärmte.

Nur hatten wir uns leider mehr erhofft....

Rechts von uns eine Landschaft, wie wir sie von Kerrygold Werbung kennen.

Aber nun können wir sagen, dass wir am östlichsten Punkt waren und dort den Sonnenaufgang angeschaut haben und zwar den ersten auf der Welt am heutigen Tag, ist das nicht auch was wert?!?

Wenn nicht jetzt, wann dann

Dienstag, 03.10.2017


Über die letzten Tage gibt es nicht sehr viel zu berichten.

Ich werde einfach ein paar Bilder die Erlebnisse und Geschehnisse erzählen lassen.

  • Tag: 14: Samstag, 30.09.2017 

 

Nach dem Sonnenaufgang sind wir weiter nach Opotiki gefahren, unser Sprit hat trotz angezeigter Reserve zum Glück bis zur nächsten Tankstelle gereicht. Zwischendurch hab ich ja schon etwas geschwitzt, ob der Sprit reicht, schließlich ist es hier, am anderen Ende der Welt, keine Seltenheit, dass die nächste Tankstelle 100 Kilometer entfernt ist. 

Und unsere kleine Enttäuschung von heute früh konnte die Sonne am Abend bei Opotiki wieder gut machen. Der Abend am Strand war grandios und hat all das bisher da gewesene getoppt.

 

  • Tag 15: Sonntag, 01.10.2017 

 

In Opotiki an der Tankstelle, trafen wir einen netten Verkäufer, der uns auch gleich beim Kauf von Motoröl beraten hat, denn in unserer Betriebsanleitung vom Auto steht alles nur auf Japanisch. Schwierig für uns, da irgendwas zu verstehen. Außerdem hat er uns etwas schräg angeschaut, da wir so warm angezogen waren, er meinte es ist doch nicht kalt, na wenn er das sagt.. Ich fand es ja nicht gerade warm, vor allem, der Wind ist so schrecklich, der geht einem hier doch sehr oft auf die Nerven. Wirklich fast immer.


Die nächsten Tage bis Mittwoch haben wir in Whakatane verbracht, auf einem kostenlosen Campingplatz. Wir haben hier ehrlich gesagt mehr gechillt, als irgendwas gemacht, aber wir sind ja hier in Neuseeland und können machen, was wir wollen.

Wir sind jetzt frei und können uns das in unserem Leben erlauben. Sollte man dann schon zu schätzen wissen. Nicht jeder kann sagen, dass er in Neuseeland ist und quasi machen kann, was er möchte. Ich bin hier und kann es deshalb machen, worüber ich sehr dankbar bin.

Jetzt. Nicht dann.

Ein paar Eindrücke der letzten Tage :) 

 

Für morgen haben wir nun eine Tour gebucht, die nicht billig ist, aber wir werden sehen. Es soll zur White Island gehen, dem aktivsten Vulkan in Neuseeland. Ich bin gespannt. 

A kind of magic

Mittwoch, 04.10.2017
  • Tag 18: Mittwoch, 04.10.2017

 

An Tagen wie diesen...

... gibt es wohl wenig Dinge, die so einen magischen Tag, am anderen Ende der Welt, noch besser gemacht hätten. Das Wetter heute war absolut grandios, blauer Himmel schon als wir aufstanden und das sollte sich auch den ganzen Tag nicht mehr ändern in Whakatane.

Was kann es da besseres geben, als morgens um 9 Uhr um 219 NZ Dollar leichter zu sein? Wenn ich ehrlich bin, nach den Erlebnissen der folgenden 6 Stunden, nichts. Jeder einzelne Cent der 21.900, war es Wert, diese Tour, zur White Island, gemacht zu haben.
Auf unserem Boot zur Vulkaninsel fegte uns für eine Stunde ein frischer Wind um die Ohren. Aber die Sonne war warm und auf der Nasenspitze bestand die Gefahr von Sonnenbrand. Unser Kapitän hat, so schien es mir, den schnellsten Gang eingelegt. Wir rauschten über das Wasser als gäbe es kein Morgen mehr. Dabei funkelte die Sonne bei tiefblauem Himmel im Wasser.

Ich stand eine Weile vorne auf dem Deck, mit Mütze, Schal und Kamera bewaffnet und habe einfach nach vorne aufs Wasser geschaut. Ich habe den Moment genossen und alles drum herum war mir egal.

Das Ziel aber immer im Blick: 

Es war ein komisches Gefühl, da so "alleine" im Wind auf dem Deck zu stehen und vor sich nur Wasser und eine Vulkaninsel zu haben. Ich glaube zu diesem Moment hätte ein Lied ganz gut gepasst:

Alone but not alone


Schon von weitem sah man die White Island, wie sie weißen Rauch in den Himmel pustet. Als wir näherkamen und man einen besseren Blick hatte, konnte man die ersten Eindrücke einsammeln.

Mir fehlen ehrlich gesagt etwas die Worte, weshalb ich euch einfach kurz erzählen möchte, wie der Ablauf auf der Insel war.


Angekommen auf der Insel, teilten wir uns in zwei Gruppen auf und bekamen auf der Insel eine geführte Tour, vorbei an den qualmenden Schwefel -Gebieten, bis hoch zum Krater. Von dort hatten wir einen super Blick auf den See unterhalb, der türkis schimmerte und auf den weißen Rauch, der hinter dem See aufstieg und teilweise zu uns zog. Unterwegs machten wir immer mal wieder einige Stopps, damit wir Fotos machen und uns von der unglaublichen Natur beeindrucken lassen konnten.
Bevor ich jetzt noch weiterschreibe, möchte ich euch erstmal teilhaben lassen und euch einige Fotos präsentieren! Denn Fotos sagen mehr als Worte.

Weiter oben auf der Insel, direkt oberhalb vom Krater hat man den besten Blick über die ganze Insel. Man sieht zurück zu den giftgelben „Kraftwerken“ und unterhalb vor einem liegt der See.

Hier entsteht der meiste Rauch. Hinter dem See steigt er auf, wenn der Wind günstig weht, kann man das sehr gut beobachten. Grandios. Dreht der Wind, hüllt er den See mit weißem Rauch ein und wenn er ganz passend weht, erwischt es sogar die Gruppe die oben am Krater steht. Zum Glück gibt es ja da noch die Gasmasken. Man steht also mitten auf dieser aktiven Vulkaninsel und ehrlich gesagt muss ich sagen, ich wusste gar nicht wo ich am besten hinschauen soll. Überall gab es etwas zu sehen und jeder Fleck ist anders. Die Zeit, die wir auf der Vulkaninsel verbracht haben, war einmalig. Sie war amazing! Ohne die Bilder würde mir wahrscheinlich keiner glauben und es wäre schwierig meine Begeisterung zu verstehen.

- Aber zum Glück, gibt es die ja :)  

By the way, wir mussten auch Gasmasken und Helme tragen. Die Gasmasken waren teilweise recht angenehm, da der Dampf einen doch nicht sehr angenehmen Geruch und Geschmack hatte, der einem bei einer zu starken Briese schon unangenehm in die Atemwege kam.

 

Nun habt ihr selbst gesehen. What a wonderful world! 

Zuletzt ist dieser aktive Vulkan in Neuseeland im Jahre 2000 ausgebrochen, bzw. es gab größere Eruptionen. Seitdem brodelt er vor sich hin und beeindruckt Menschen, wie mich heute.

Das heute war ein einmaliges Erlebnis, wie ich es noch nie hatte. Ich bin beeindruckt, welch Energie die Erde auf dieser Insel zeigt. Von weiter weg sieht alles so harmlos aus, aber wenn man dann vor den gelben Schwefelbergen steht und sieht, mit welcher Energie dort der heiße und giftige Dampf rauskommt, weiß man, so harmlos ist es nicht. Es ist unglaublich interessant, das von nahem zu sehen, es hört sich an wie ein starkes Gebläse, stinkt ekelhaft und sieht giftig gelb aus. Wie wenn es nicht von unserer Welt wäre. Aber man steht direkt davor und weiß, es ist kein Traum.

Ich könnte stundenlang dort stehen und der Natur bei ihrem Schauspiel zusehen, aber alles hat ein Ende... ;) 

 

 

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Auf der Rückfahrt, wird es noch ein Lunchpaket geben, ich brauche jetzt was zu essen, nach diesem Abenteuer. Ich muss mich auf der Rückfahrt erstmal ein bisschen hinsetzen und ausruhen. Ich bin jetzt nach dieser Tour, über den Vulkan, ganz schön müde und von all den vielen Eindrücken etwas erdrückt. Ich kann alles noch gar nicht ganz realisieren und muss mich erstmal etwas ausruhen, um all das Geschehene zu verarbeiten.

 

Fazit: Ich bin sehr froh, diese Tour gemacht zu haben. Ich weiß nicht, ob ich so etwas noch einmal erleben werde. Es war beeindruckend und beängstigend zugleich, heute wurde mir wieder klar, was für eine Kraft in unserer Erde steckt. Das Wetter war spitze und die Erlebnisse auf der Vulkaninsel waren unbeschreiblich. 

Morgens hui, abends pfui

Donnerstag, 05.10.2017
  • Tag 19: Donnerstag, 05.10.2017

 

Es gibt sie also auch hier, am anderen Ende der Welt, die Tage an denen es bis zum Nachmittag wunderschön ist und dann plötzlich Regen aufzieht und alles nicht mehr so super ist.
Heute früh war noch alles gut. Die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite.

Simply the best

Wir sind gestern noch weiter nach Tauranga gefahren, haben wir doch jetzt die letzten Tage in Whakatane nicht viel gemacht, da wir auf gutes Wetter für die White Island gewartet haben. Das haben wir ja dann auch bekommen, wie ihr schon lesen konntet. Nun geht es also weiter in Tauranga.

Da wir schon wussten, später wird Regen kommen, sind wir nicht zu spät los. Unser Ziel war der Mount Maunganui, ein Berg, der sich 232 Meter in die Höhe reckt.

Da sind wir dann mal hochmarschiert und haben die schöne Aussicht auf die Stadt, den Strand und das Meer (Bay of Plenty) genossen. Es war ganz schön warm in der Sonne, aber wir waren nicht die einzigen Wanderer, es war richtig voll. 

 

 

Auf dem Weg nach Rotorua, begann dann der Regen und alles hüllte sich in grau. War nun nicht mehr so schön draußen, da wünscht man sich dann schon das super Wetter der letzten beiden Tage zurück.

Rotorua ist die Stadt, die immer stinkt. Manchmal mehr, manchmal weniger, aber es riecht oft nach faulen Eiern, manchmal stinkt es wirklich extrem.

Warum?

Hier qualmt es überall aus dem Boden. Es gibt Löcher, die vor sich hin blubbern und einen ganzen Park, den Kuirau Park, in dem es nur am rauchen und stinken ist. Ein ganzer See aus dem weißer Rauch aufsteigt und alles magisch in Nebel hüllt. Es ist beeindruckend wie es raucht, vor allem, da es wirklich in der ganzen Stadt ist und nicht nur an einer Stelle. Da hat sogar manch ein Hausbesitzer sein eigenes, warmes Dampfloch im Garten, braucht er sich dann schon keinen Dampfgarer mehr kaufen.

Unten am Wasser gibt es eine Stelle, da hat das Wasser perfekte Badewannentemperatur und wäre es draußen nicht ganz so kalt, könnte man da gerade ein Bad nehmen.

 

 

Deal

Freitag, 06.10.2017
  • Tag 20: Freitag, 06.10.2017

 

Schon seit längerem haben wir eine Plane in unserem Auto, die uns eigentlich nur nervt, zu groß ist und im Weg ist. Wir dachten mal, damit könnten wir einen Regenschutz und Sonnenschutz bauen. In der Theorie gut, aber in der Praxis schlecht und die Plane ist einfach zu riesig.

Meistens steht man hier in Neuseeland auf Parkplätzen. Also keine Wiese, wo man Stangen oder so reinstecken kann. Meistens auch kein Baum, an dem wir unsere Plane festbinden können.


Aus der Plane, wurde nun eine dünne Holzplatte. Neben uns in Rotorua, stehen heute 2 Deutsche Jungs aus Hamburg, mit ihrem Van.

Zufälligerweise haben die heute das gleiche gegessen wie wir.

Wraps.

Schon ein bisschen lustig. Außerdem haben auch beide einen 120 Liter Rucksack, wie wir. Nicht viele haben so einen riesen Rucksack. Diese Erfahrung, haben die zwei Hamburger auch schon gemacht.

Wir haben uns mit ihnen unterhalten und ein wenig ausgetauscht, vor allem natürlich über das Backpackerleben, was man alles schon so erlebt hat und was man für Tipps hat.

Wie auch immer, kamen wir dann auf unsere Plane zu sprechen. Die waren ganz begeistert von dem riesen Teil. Wir hatten eh vor, die irgendwann wegzuschmeißen. Also warum da nicht anderen Backpackern geben, die denken, sie können die vielleicht brauchen.

Also verschenkt.

Im Gegenzug, haben sie uns Holz angeboten. Haben sie noch von ihrem Van-Ausbau. Wir suchen schon länger eine Platte, mit der wir auch im Auto, ohne Tisch, Qwirkel oder ähnliches spielen können. Es war sogar eine passende für uns dabei.

Also, Platte gegen Plane.

Deal!!

Wir waren das riesen Ding endlich los und bekamen unsere (Tisch-)Platte.

Nach unserem Deal haben wir uns noch weiter unterhalten und Erfahrungen ausgetauscht. Ansonsten lief der Tag heute so an uns vorbei. Wir bleiben noch in Rotorua, haben noch was vor morgen und nach Arbeit suchen wir ja auch immer noch. Gerade hier, in der Bay of Plenty, soll es eigentlich viel Arbeit geben, aber irgendwie gestaltet sich die Suche bei uns schwierig...

Hörby

Samstag, 07.10.2017
  • Tag 21: Samstag, 07.10.2017

 

Darf ich euch vorstellen, das hier ist Hörby.

Er begleitet uns nun seit gut zwei Wochen und wird uns hoffentlich die nächsten 6 Monate nicht im Stich lassen, auch, wenn wir ihn dann zu viert bereisen.

Auch Hörby freut sich schon auf den Besuch!


Hörby ist in unserem Alter, sein Geburtsjahr ist 1997 und er hat schon einiges mitgemacht. Mit seinen 240.000 Kilometern ist er nicht mehr der Jüngste, aber noch gut in Schuss. Zu trinken mag er gerne Unleaded 91, Benziner also und das nicht zu knapp. Er hat ganz schön Durst. 

Wir haben Hörby von 2 anderen Deutschen gekauft, die ihn ausgebaut und zu einem selfcontained Auto gemacht haben. Das alles hatten wir schon von Deutschland aus gemanaged, so konnten wir relativ bald in unser Abenteuer starten, ohne noch nach einem passenden Auto suchen zu müssen. 

Bis jetzt haben wir nur kleine Veränderungen vorgenommen (Tisch für den Kocher verstärkt, Körbe als Regal montiert).

Ich möchte euch nun Hörby ein bisschen genauer vorstellen.

Er ist ein Toyota Lucida Estima.

Sein Lenkrad ist auf der rechten Seite und zu allem Überfluss ist der Blinker da wo bei uns der Scheibenwischer ist.

Kann also durchaus mal passieren, dass man beim Abbiegen plötzlich bei Sonnenschein die Scheibenwischer betätigt. Zum Glück sind die Pedale so, wie wir sie aus Deutschland kennen, das könnte sonst gefährlich werden. 

Ein weiterer Vorteil ist, dass wir nicht schalten müssen, er hat ein Automatikgetriebe, was es auf den Straßen Neuseelands, doch recht einfach macht.
Luxus ist an Hörby, dass er elektrische Fensterheber hat und sogar die Außenspiegel auf Knopfdruck eingefahren werden können.

Einzige Macke ist das nicht funktionierende Radio. Aber das wollen wir eigentlich noch beheben lassen, wenn es nicht zu teuer ist.

Er hat 2 Türen vorne, eine Schiebtüre auf der linken Seite und einen Kofferraum, in diesem befindet sich unsere kleine Küche. 

unsere Küche

Um den Tankdeckel zu öffnen, muss man am Fahrersitz innen einen Hebel ziehen, ansonsten geht der nicht auf. Eine nervige Sache an Hörby ist, dass man zur Ölkontrolle und zum Öl nachfüllen das halbe Auto umbauen muss. Dazu muss unser Bett verstaut werden, die Kisten müssen rausgeräumt und der Sitz muss leergeräumt werden. Denn die Ölabteilung befindet sich unter dem Beifahrersitz, also Sitz nach hinten klappen, Deckel aufmachen und dann kann man da ran. Echt umständlich!

In unserem Wohnzimmer, gibt es ein großes Panoramaschiebedach. Da kann man gut in den Himmel schauen und viel Licht reinlassen, wenn man möchte.
Ansonsten gibt es im Wohnzimmer von Hörby ein Bettgestell mit Matratze. Darunter sind verschiedene Sachen verstaut. Unter anderem 4 Stühle, 1 Tisch, 2 große Kisten, Schuhe, eine Chemietoilette, die man für das selfcontained Zertifikat braucht, Essen, Trinken, eine Sitzbank für Mitreisende und noch vieles mehr.

Um noch 2 Personen mitzunehmen, bedarf es einem Umbau des Wohnzimmers. Die Matratze muss aufgerollt, das Bett zusammengeschoben werden und die vielen Dinge müssen verstaut werden. Dann kann man in diesem Auto zu viert reisen. All das ist etwas aufwändig und kompliziert, aber so kann man hier wenigstens tagsüber zu 4. unterwegs sein.

Außerdem gibt es am Fußende noch eine Regalwand, dort war bereits ein Holzregal montiert und wir haben noch kleine Körbe mit Schrauben hin geschraubt, damit wir für unser Kleinzeug genug Stauraum haben und es nicht irgendwo liegt.

Anschließend an unser Fußende beginnt unsere Küche. Die Küche muss man bei Hörby durch den Kofferraum betreten.

Es ist eigentlich alles da, was man braucht. Ein Gaskocher mit 2 Flammen, der bei Benutzung auf unserem Hängetisch, den wir neulich verstärkt haben, steht.

Es gibt ein Regal mit Klapptüre zum Sachen reinstellen, eine Schublade für diverse Kleinigkeiten, ja sogar ein kleines Spülbecken mit Pumpwasserhahn vom Freshwater und einem Abfluss zum Wastewater. In der Küche befinden sich genug Gegenstände, um gut zu kochen.

Im Innenraum leuchtet nun neuerdings eine LED Lichterkette mit 200 Birnchen, Batteriebetrieben, damit es abends in Hörby nicht ganz so dunkel ist.

Seitlich gibt es auch noch Vorhänge, die gut vor neugierigen Blicken von außen schützen und das Licht der Straßenlampen wenigstens ein bisschen draußen lassen, denn die brennen hier, glaube ich, die ganze Nacht. Nach vorne fehlen noch Vorhänge, vielleicht machen wir da mal noch welche hin.

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Ihr habt euch nun sicherlich schon gefragt was selfcontained bedeutet?  Selfcontained, ist ein Zertifikat, das man bekommt, wenn man bestimmte Auflagen erfüllt.  Man braucht eine Chemietoilette an Bord, die neuerdings bei ausgeklapptem Bett benutzbar sein muss. Unsere ist tief verstaut, denn die will doch keiner benutzen, geschweige denn sauber machen. Kein Backpacker nutzt diese. Dann braucht man ein Spülbecken mit 25 Liter Frischwasser - und Abwassertank. Damit man unabhängig ist und zur Not auch 3 Tage ohne Kontakt zur Außenwelt leben kann. 

Es ist nach den neuen Regularien nun eigentlich nicht mehr möglich einen Toyota Estima, wie es Hörby ist, als selfcontained zu machen, da es einfach zu wenig Platz gibt. Aber Hörby ist bis 2021 selfcontained, denn er wurde vor den neuen Regularien umgebaut!

Der Vorteil bei selfcontained ist, dass man fast überall auf kostenlosen, ausgeschilderten Campingplätzen, bzw. meistens Parkplätzen stehen darf. Man braucht für die Übernachtung nichts zahlen und spart somit eine Menge Geld! Bis jetzt haben wir für keine Übernachtung etwas gezahlt. Und alleine ist man auf diesen Parkplätzen meistens nicht. Nur die Sache mit der Toilette ist manchmal etwas schwierig, aber da kann man sich selfcontained Campingplätze suchen, wo eine öffentliche Toilette in der Nähe ist. 

Wai-O-Tapu mit Champagnerpool

Samstag, 07.10.2017
  • Tag 21: Samstag, 07.10.2017

 

Entgegen aller Vorsätze, hier, am anderen Ende der Welt, Geld sparen zu wollen, haben wir uns heute mal wieder eine 32,50 NZ Dollar teure Aktivität gegönnt.

Wir sind zum Wai-O-Tapu gefahren, einem Park mit jeglichen verschiedenen Farben im See, von rot, über gelb bis hin zu grün. Und natürlich hat es mal wieder überall gedampft, geraucht und gestunken. Von Rotorua aus war es nicht weit, also haben wir das heute gemacht.

Die verschiedenen Farben, vor allem die Intensität, war sehr beeindruckend. Mit blauem Himmel wäre das sicher heute noch besser gewesen, aber auch so war es super! Der Wow-Effekt, dass es von warmen Löchern aus dem Boden raucht hat inzwischen schon ein bisschen nachgelassen, weil es hier fast zur Normalität wird. Nichtsdestotrotz war es sehr schön heute. 

Nebenbei, haben wir heute zum ersten Mal Hörby zum Auto mit Sitzbank im eigentlichen Wohnzimmer umgebaut, ganz schön eng mit all den Sachen und Rucksäcken. Von Rotorua haben wir Finn, einen Deutschen Busreisenden mitgenommen. Den haben wir gestern kennengelernt. Er wollte auch zum Wai-O-Tapu, also war das eine gute Gelegenheit. Gleichzeitig hatten er und wir auch noch Gesellschaft.

Es ging dann wieder zurück nach Rotorua, da haben wir nochmal eine weitere Nacht an unserem free Campsite am See verbracht. 

Ich lebe auf alle Fälle noch 3 Monate :)

Samstag, 07.10.2017
  • Tag 21: Samstag, 07.10.2017

 

Gerade auf dem Parkplatz in Rotorua, habe ich meine Finanzen überprüft. Wir haben noch keinen Job in Aussicht, uns schon echt oft beworben und so langsam verlieren wir den Glauben daran, dass wir Arbeit finden. Arbeit wäre aber ganz schön, damit ich meine Geldvorräte nicht gleich aufbrauche und dann gegen Ende nach Gold graben muss. 

Aber irgendwie findet jeder Arbeit, mit dem wir reden, nur wir eben nicht. 

Jedenfalls, war die Erkenntnis nach einigem Überprüfen und Zusammenrechnen, dass wir bald mal Arbeit finden sollten, wenn wir bis April hierbleiben wollen. Vor allem sollte unser Geld auch reichen, wenn wir zu viert sind. Denn da wollen wir dann nicht arbeiten. Und ich wäre ganz froh, wenn wir das mit der Arbeit jetzt gleich zu Beginn hinter uns bringen können.
Des Weiteren wäre jetzt zu arbeiten nicht ganz verkehrt, denn aktuell ist es doch echt manchmal noch verdammt kalt und da kann man halt nicht jeden Strand besuchen, vor allem am Strand schwimmen, selbst, wenn es ein Hot Water Beach ist. Deswegen wäre jetzt im Frühling arbeiten toll, um dann den Sommer ganz zum Reisen zu haben.

Ich war etwas geschockt, wie viel Geld ich schon gebraucht habe und zugleich erstaunt, wie lange ich doch noch ohne Arbeit durchkommen würde, aber dafür habe ich ja in Deutschland schon ein bisschen vorgearbeitet. 

An dieser Stelle, muss ich ein Zitat von mir, nach meinem Kontosturz einfügen: 

„Ich lebe auf alle Fälle noch 3 Monate."

Ist das nicht beruhigend und gut zu wissen, dass ich wenigstens Weihnachten und Silvester noch erleben werden?!? Egal ob mit oder ohne Arbeit! Super :) !

Die beste Erkenntnis seit langem. Fantastisch, plötzlich ist sogar der Regen outside egal.  

Sollten wir bis dahin keine Arbeit gefunden haben und ich mich nicht mehr normal verhalten, bitte ich um großzügige Spenden auf folgendes Konto: (okay, damit warten wir, bis es soweit ist). 

Ich lebe!

Und das am anderen Ende der Welt! 

Mit Garantie noch für mindestens 3 Monate!  Guten Abend noch! 

Der Anruf und seine Folgen

Mittwoch, 11.10.2017
  • Tag 22: Sonntag, 08.10.2017

 

Die Jobsuche lässt uns nicht in Ruhe. Aber es meldet sich einfach keiner zurück.
Also nahm ich mein Herz nochmal in die Hand und habe einen angerufen, dem ich schon vor einer Woche geschrieben hatte. Er hat aber nicht reagiert.

Dann die Spannung.

Er hat Arbeit! Irgendwas mit Kiwifruit. Nächsten Dienstag meinte er, könnten wir anfangen. Er bekam einen Anruf und rief mich nach 10 Minuten zurück. Er hat dann noch eine Menge gesagt, die Hälfte davon habe ich nicht verstanden, sein Dialekt ist echt schwierig zu verstehen. Wird wohl ein Halb- Inder sein. Aber ich glaube das wichtigste war klar. Arbeit in der Nähe von Whakatane, nicht weit weg von Rotorua, 17 Dollar pro Stunde plus 8 % holiday pay. 9 - 10 Stunden am Tag, je nach Wetter und Arbeitsaufkommen.

Was ich noch verstanden habe, er will mir eine Nachricht mit den Arbeitsorten schicken und morgen früh nochmal anrufen. Alles weitere war noch unklar.

Im Kopf ein auf und ab, von Freude über einen möglichen Job und Ahnungslosigkeit, wie das alles wird und so. Das wird es auch erstmal noch bleiben, so viel kann ich jetzt schon sagen.
Weiterfahren in den Norden, wie unser ursprünglicher Plan war, werden wir nun erstmal nicht. Erst einmal abwarten, wie es weiter geht mit unserem unbekannten "Arbeitgeber" Mister X, denn einen Namen haben wir von ihm noch nicht...

Die Nacht heute haben wir also nochmal in Rotorua verbacht, so langsam reicht es nun aber auch, in dieser oft stinkenden Stadt.

 

  • Tag 23: Montag, 09.10.2017

 

Bestes Wetter, um lange im Auto zu bleiben heute Vormittag. Nicht mal Hunde lässt man bei diesem Wetter vor die Türe.

Ein Anruf kam nicht. Wir waren etwas ratlos. Hat er uns vergessen? Sind wir als Deutsche einfach zu pünktlich?
Auf Nachfrage, schickte er eine SMS mit den Arbeitsorten. Immerhin wussten wir nun die Orte. Alle nahe Whakatane, wo wir schon waren und die grandiose Vulkan Tour, auf der White Island, gemacht haben.

Am Nachmittag rief ich ihn nochmal an. Wir waren noch immer in Rotorua und haben nun ausgemacht, dass wir nach Whakatane fahren und uns um ein Hostel bemühen. Morgen früh wollte er uns erneut anrufen, für weitere Details.

Auf dem Weg nach Whatakane, wieder bestes Pisswetter.
Im Hostel, gab es dann keine Betten mehr. Wir dürfen aber auf dem Parkplatz stehen und alles benutzen. Schlafen, können wir erstmal im Auto, so lange bis etwas frei wird. Zahlen müssen wir aber natürlich trotzdem etwas... Das Hostel ist aber eigentlich ganz gemütlich, zwar sind wir erst kurz da und ich muss mich auch erstmal zurechtfinden, aber nun warten wir mal ab, wie es im Karibu Hostel noch so wird. 

Am Abend weitere Informationen.

Morgen Nachmittag Treffen mit ihm. Er schreibt uns gegen Mittag. Am Mittwoch soll die Arbeit dann losgehen. Es scheint konkreter zu werden und wie es scheint, werden wir dann doch länger als 3 Monate überleben. Wahrscheinlich sogar, bis wir wieder in Deutschland sind. Aber mal abwarten, noch traue ich dem Braten nicht. 

 

  • Tag 24: Dienstag, 10.10.2017

 

Erst ging es schleppend los heute. Wir haben den ganzen Tag bis nachmittags nichts gemacht und dann ging es Schlag auf Schlag.
Wir trafen uns mit dem Arbeitgeber, GK, wie er sich selbst nennt. Er hatte uns wieder ein paarmal zeitlich versetzt und dann klappte es aber. Morgen früh soll es los gehen. Er schreibt uns nochmal.

Jetzt heute, will er noch einen Vertrag vorbeibringen und alles weitere nötige.
Wir hatten den Job, aber unser Bauchgefühl war irgendwie nicht ganz bei uns. Er schien nicht sehr zuverlässig, hat uns oft versetzt und nur ungenaue Angaben gemacht.

Im Hostel dann mehr. Der Besitzer sagt, dass wir eher nicht bei dem Mann diesen Job annehmen sollen. Goudam Kapur (GK), wie er wohl heißt, stand wohl schon vor Gericht und hat Strafen bekommen, weil er den Lohn nicht gezahlt hat, usw. Ist wohl nicht der beste Arbeitgeber, wie wir erfahren mussten. Da scheint sich unser Bauchgefühl nicht getäuscht zu haben.

Die anderen 5 Deutschen hier im Hostel wollten auch zu ihm. Haben aber dann auch abgesagt, da es ihnen zu viel Risiko ist mit "GK". Wir kamen mit 2 von ihnen ein bisschen ins Gespräch, Franzi und Anika. Beide meinten auch, dass wir das doch eher nicht machen sollten.  
Wir haben überlegt und uns Gedanken gemacht, aber zum Ergebnis sind wir, wie die anderen Deutschen auch gekommen. Das wollen wir nicht riskieren und suchen dann lieber was anderes. Da finden wir schon was.

Also haben wir ihm abgesagt. Da war er sicher nicht erfreut, auch, weil gestern die anderen 5 schon abgesagt haben..  Mit Sicherheit ist es aber gut, dass uns der Hostelbesitzer und die 2 Deutschen davon abgehalten haben. 

 

  • Tag 25: Mittwoch, 11.10.2017

 

Den Vertrag, den er uns gestern gegeben hat, möchte er noch zurück. Um 8:10 Uhr kam er zum Hostel und hat ihn abgeholt. Er wollte noch wissen, ob wir andere Arbeit haben und ob wir weiterfahren. Wir haben zu ihm gesagt, dass sich unsere Pläne geändert haben und wir weiter in den Norden fahren. Eine kleine Notlüge, aber die Wahrheit, warum wir ihm abgesagt haben, wollte ich ihm besser nicht ins Gesicht sagen. 

Und weg war er. Zum Glück, ich hatte nun echt keine Lust mehr auf diesen "GK".

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Für heute Nachmittag, haben wir noch ein Treffen wegen Arbeit in Opotiki. Wir werden sehen, ob es uns dort besser ergeht...

 

Bis dahin, haben wir noch einen Ausflug zum Ohope Beach gemacht, der liegt gerade über den Berg Richtung Opotiki.

 

Neulich an der Tankstelle

Mittwoch, 11.10.2017
  • Tag 25: Mittwoch, 11.10.2017

 

Der Tank von Hörby war mal wieder leer.

Bleibt uns nichts anderes übrig, als zur Tankstelle zu fahren und seinen Durst zu stillen. Wir haben so eine Karte, womit man pro Liter 6 Cent sparen kann. Wie genau das funktioniert, wie viel man tanken muss und wann man das bekommt, wissen wir noch nicht so wirklich. Learning by doing eben. 

82 Dollar, der Tank war fast leer. Unser Geldbeutel im übrigen auch, demnächst müssen wir mal wieder eine cash machine aufsuchen.

Drinnen in der Tankstelle ein echt netter Mann, würde man wahrscheinlich bei uns in nur einem Fall von 1000 finden. Da wir ja keine Ahnung hatten, wie das mit dem Rabatt funktioniert und, ob wir den jedes Mal bekommen, hat er uns gefragt, ob wir den Rabatt heute wollen, wir dachten warum nicht. Ich glaube er hat gemerkt, dass wir keinen blassen Schimmer haben.

12 Cent bekamen wir heute pro Liter Rabatt. 6 Cent von heute und 6 Cent von der letzten Tankfüllung, der Rabatt addiert sich wohl und man kann entscheiden, wann man den möchte.

5 Dollar haben wir heute gespart. Super! Rabatt ist immer gut.

Nicht nur wir haben uns gefreut, der Mann an der Kasse war ganz begeistert, dass wir so viel sparen, mit unserem Rabatt. Er hat sich richtig gefreut für uns. Oooh wow, it´s great. You saved a lot today!

Wir waren ähnlich begeistert und sind mit einem guten Gefühl zurück zum Karibu Hostel gefahren.

 

3 Monate + X = Abenteuer am anderen Ende der Welt

Donnerstag, 12.10.2017
  • Tag 25: Mittwoch, 11.10.2017

 

Nach dem unser erster Versuch, Arbeit zu finden doch etwas im Nichts endete, haben wir heute einen neuen Anlauf genommen.

Gestern habe ich noch einer Frau auf Facebook geschrieben, mit der wir uns heute Abend in Opotiki getroffen haben. Sie hat uns zu einem Haus gebracht und gesagt, dass wir da morgen um 6 Uhr hinsollen. Dann werden neue Verträge unterschrieben, auch wieder Kiwi Farm Arbeit. Klingt gut. Und, das Gefühl ist diesmal auch schon etwas besser. 

 

  • Tag 26: Donnerstag, 12.10.2017

 

Den ganzen Tag waren wir heute im Hostel in Whakatane und haben ein paar Dinge erledigt, die sich angesammelt haben. Wir legten sozusagen einen „Bürotag“ ein. 

Postkarten schreiben, Bilder auf die Festplatte machen, Landkarte anmalen, Emails schreiben, usw.  

Das Hostel war ziemlich leer, denn die meisten sind hier in Whakatane zum Arbeiten, also tagsüber nicht da, auch die anderen Deutschen sind bei der Arbeit. 

Um 17 Uhr, zog es uns dann nach Opotiki.

Wir wollten ja Arbeit finden. Im Gegensatz zu unserem vorherigen „Kriminellen GK“, war es hier alles super nett, entspannt und professionell. Tom, der Chef, war selbst auch da. Er ist echt nett. Wir haben die Verträge und alle nötigen Unterlagen bekommen und konnten alles in Ruhe ausfüllen und unterschreiben. Bei Tom war das Gefühl gut und so haben wir den Arbeitsvertrag unterschrieben. 

Es fühlt sich nun gut an, Arbeit zu haben. Ein befreiendes Gefühl. Die Anspannung fällt ab, denn nun haben wir ja sozusagen unsere Lebenserwartung von 3 Monaten, am anderen Ende der Welt, massiv verbessert, bzw. verlängert.

Am Montag soll es losgehen. Arbeit im Kiwi Orchard. Wo und wann wir anfangen sollen, wird uns noch mitgeteilt. Ich bin gespannt auf die Arbeit und ob wir so lange durchhalten, wie wir wollen. Denn schön soll diese Arbeit nicht sein, so haben wir von anderen Backpackern schon gehört, vor allem auch von Franzi und den anderen Deutschen in Whakatane, aber Hauptsache das Geld kommt.

Wir hoffen, dass uns ca. 8 Wochen Arbeit ausreichen, damit X=3 (Monate) ist und wir es wieder zurück nach Deutschland schaffen. Nun hat es also endlich geklappt, aber in Opotiki. Da müssen wir das Hostel wechseln, denn jeden Morgen und Abend ca. 90 Minuten fahren, muss nicht sein. 

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Übrigens:

Die Fahrt nach Opotiki, hatte ein Gutes. Auf dem Rückweg, war sunset time. Da wir eh am Wasser entlang gefahren sind, haben wir die Gelegenheit genutzt und einen kurzen Zwischenstopp eingelegt.

Dann waren wir wieder zurück in Whakatane, haben hier noch etwas Zeit, bevor die Arbeit los geht. Bezahlt haben wir das Hostel bis Montag, also macht es keinen Sinn, jetzt schon nach Opotiki zu fahren. Außerdem sind ja die anderen Deutschen auch noch da, mit denen es schön ist, abends noch zusammen zu sitzen. 

 

Stück vom Himmel

Samstag, 14.10.2017
  • Tag 28: Samstag, 14.10.2017

 

Schon heute früh in Whakatane war Königswetter.

 

Und in Taupo, 2,5 Stunden Autofahrt entfernt von Whakatane, war es noch besser. Vor allem, vom Adrenalin her.

Taupo

Simply the best!!!

Es gibt Menschen, die erklären einen für verrückt, vielleicht hätte ich das vor 2 Jahren auch noch gemacht, aber wir haben nicht 2015, sondern 2017 und ich denke nun ein bisschen anders. Und außerdem bin ich am anderen Ende der Welt, da ist eh alles ein bisschen anders und ganz normal.

Als Außenstehender, kann man es nicht verstehen und nicht dieses Gefühl haben. Man muss es am eigenen Körper spüren, was diese paar Minuten mit einem machen und in welchen Gefühlslagen man sich befindet. 

Ich bin schon den ganzen Morgen ein bisschen aufgeregt und nervös. Es ist kein Tag, wie jeder andere sonst hier in Neuseeland, am anderen Ende der Welt.

Warum sind wir in Taupo? Ja, wir waren schon dort, haben Hörby abgeholt und verschiedene Dinge erledigt, aber diesmal ist es anders.

Vor 2 Tagen, habe ich im Internet etwas gebucht, dafür gab es nun kein Zurück mehr. Eigentlich hatte ich mir das für Queenstown aufgehoben, aber warum aufschieben, wenn man es auch gleich machen kann. Franzi aus dem Hostel in Whakatane meinte auch, ich soll es jetzt schon machen. Sie hat es schon gemacht und war begeistert. Also haben wir den Flughafen von Taupo angesteuert, denn für mich sollte es heute hoch hinaus gehen. Bruno blieb am Boden, ihm war die Sache nicht ganz geheuer.

Was stand auf der To Do Liste ganz oben?

-->Skydiving!

Gibt es einen besseren Ort, als hier in Neuseeland, in Taupo, etwas zu machen, was man vielleicht nur einmal in seinem Leben macht? Ich glaube nein. 

13:30: Wir sind da und ich „checke ein“. Um 14:20 geht alles ganz schnell.

Umziehen, Tandem Partner treffen, rein ins Flugzeug und hoch in die Luft.

Skydive Taupo

Ehrlich gesagt, muss ich gestehen, je höher wir flogen, desto stärker hüpfte mein Herz. Bei 12.000 ft, verließ uns das erste Tandem Paar. Schwups. Einfach weg.

In mir die Frage, was ich hier eigentlich mache.

15.000 ft, war unsere Höhe, das maximale was geht. Das entspricht ungefähr 4,5 Kilometern. Mein Tandempartner, David, und ich, waren als zweites an der Reihe. In mir herrschte Gefühlschaos. Schnell noch ein "Ausstiegsfoto".

Skydive Taupo 

Und bevor ich ehrlich gesagt mehr denken konnte, war es schon zu spät dafür.

Nun auch wir. Klappe auf. Schwups. Und weg. Puls 200. Erlebnis pur.

Das ist der Moment! Ein wirklich einzigartiger Moment!

Mindestens 200 Km/h. 60 Sekunden freier Fall. Adrenalin pur. In den ersten Sekunden, dachte ich nur daran, wie ich Luft bekomme und dass ich hier kurz vorm abkratzen bin.

Skydive TaupoSkydive Taupo

Skydive TaupoSkydive Taupo

Skydive Taupo

Skydive Taupo

Man kann diesen Moment wirklich nicht in Worte fassen. Es ist fantastisch, atemberaubend und ein unglaubliches Gefühl. Der Wind pfeift einem um die Ohren und es geht verdammt schnell bergab, während man durch die Luft geschleudert wird. Nach einigen Sekunden kann man es sogar genießen. Man liegt stabil in der Luft und ist noch von dem ganzen Adrenalin geflasht, wie man so sagt.
Nach 60 Sekunden und einem Erlebnis, das einem keiner mehr nehmen kann, geht der Fallschirm auf und es gibt noch einige Minuten einen schönen Flug über den Lake Taupo.

Skydive Taupo

Dazu eine wunderschöne Sicht auf den tiefblauen See und den schneebedeckten Berg im Hintergrund. Wie in einer Achterbahn ging es abwärts, ein cooles Gefühl.

Skydive TaupoSkydive Taupo

Bis zur Landung konnte man es einfach nur genießen und die ganzen Eindrücke mit allen Sinnen einsammeln. Wieder am Boden, war ich echt fix und fertig, aber im positiven Sinne. Da war mir auch der Druck auf dem linken Ohr egal, den werde ich wahrscheinlich noch 2 Tage mit mir rumtragen.

nach der Landunghab ich es wirklich getan ?!?

Ich habe es wirklich gemacht!! WOW!

Noch kann ich es gar nicht richtig glauben.

Zu guter Letzt, habe ich noch was für euch. Schaut einfach selbst und bildet euch eure eigene Meinung.

(I believe) I can fly


Fazit: Auch, wenn es echt teuer war, lohnt es sich sowas von. Die Erlebnisse und Gefühle sind der absolute Wahnsinn. Ehrlich gesagt, kann ich es nicht in Worte fassen. Man muss es einfach am eigenen Körper erlebt haben.

Eins kann ich sagen, ich bin froh, das heute gemacht zu haben und werde dieses Erlebnis, am anderen Ende der Welt, mit Sicherheit nie vergessen und noch sehr oft daran denken und davon erzählen.

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Den restlichen Tag heute, werde ich mit Sicherheit noch unter Adrenalin stehen und etwas ungläubig daherkommen. Wahrscheinlich werde ich auch einige Zeit brauchen, um heute einzuschlafen. Ich werde meinen Gedanken nachgeben und über das Erlebte noch einmal nachdenken und realisieren, was heute passiert ist.

 

 

Ein Deutscher Abend am anderen Ende der Welt

Samstag, 14.10.2017
  • Tag 28: Samstag, 14.10.2017

 

Also wie im Ausland fühlt man sich hier in Neuseeland definitiv nicht. Hier ist es voll mit meist jungen Deutschen Backpackern. 

Wenn die einen gehen, kommen schon wieder die anderen. Manche mag man mehr und manche weniger, mit manchen versteht man sich mehr, mit anderen weniger.

Hier, in Whakatane, waren zwischenzeitlich auch 11 Deutsche da. Aber nicht mit allen war es so einfach. Einige ziehen sich doch recht schnell zurück und man hat wenig Kontakt. Da ist eben jeder anders. Ich persönlich finde es schön, neue Leute kennen zu lernen. Heute Abend saßen wir bis spät in die Nacht draußen und haben uns über alles Mögliche unterhalten. Es war echt lustig und wir hatten Spaß. Sei es ein Gespräch über die nicht tolle Arbeit im Kiwi Orchard (ich berichte nächste Woche, wenn ich eigene Erfahrungen habe), das Hostelleben, Skydiving oder sonstige Backpacker Erfahrungen. Ein Gesprächsthema findet man eigentlich immer. Wenn es nicht über Neuseeland geht, dann über die Zeit in Deutschland, wie die Schule war, was man danach vor hat und so weiter... Hauptsache es ist lustig und man hat Spaß.

Ich glaube, das hatten wir heute, an diesem Samstagabend, am anderen Ende der Welt, auch wenn wir nur Deutsche waren. Marlene und Emily aus Hamburg, dazu Anika und Franzi, die ja schon länger da sind und uns vor "GK" gewarnt haben und natürlich Bruno und ich. Aber die Stimmung war echt gut und wir haben gut zusammengepasst.

Eigentlich schade, dass es nur für kurze Zeit ist, schon morgen werden zwei weiterziehen und wir ja auch am Montag. Nach Opotiki, in die Nähe unserer Arbeit. Aber, um uns nach diesem Abend nicht ganz zu verlieren, haben wir doch gleich eine WhatsApp Gruppe gegründet, Karibu, mit dem Namen von unserem Hostel hier. Vielleicht sieht man sich ja eines Tages wieder, ob in Neuseeland oder Deutschland. Wer weiß das schon. Ganz ausgeschlossen ist das nicht.