Der Anruf und seine Folgen

Mittwoch, 11.10.2017
  • Tag 22: Sonntag, 08.10.2017

 

Die Jobsuche lässt uns nicht in Ruhe. Aber es meldet sich einfach keiner zurück.
Also nahm ich mein Herz nochmal in die Hand und habe einen angerufen, dem ich schon vor einer Woche geschrieben hatte. Er hat aber nicht reagiert.

Dann die Spannung.

Er hat Arbeit! Irgendwas mit Kiwifruit. Nächsten Dienstag meinte er, könnten wir anfangen. Er bekam einen Anruf und rief mich nach 10 Minuten zurück. Er hat dann noch eine Menge gesagt, die Hälfte davon habe ich nicht verstanden, sein Dialekt ist echt schwierig zu verstehen. Wird wohl ein Halb- Inder sein. Aber ich glaube das wichtigste war klar. Arbeit in der Nähe von Whakatane, nicht weit weg von Rotorua, 17 Dollar pro Stunde plus 8 % holiday pay. 9 - 10 Stunden am Tag, je nach Wetter und Arbeitsaufkommen.

Was ich noch verstanden habe, er will mir eine Nachricht mit den Arbeitsorten schicken und morgen früh nochmal anrufen. Alles weitere war noch unklar.

Im Kopf ein auf und ab, von Freude über einen möglichen Job und Ahnungslosigkeit, wie das alles wird und so. Das wird es auch erstmal noch bleiben, so viel kann ich jetzt schon sagen.
Weiterfahren in den Norden, wie unser ursprünglicher Plan war, werden wir nun erstmal nicht. Erst einmal abwarten, wie es weiter geht mit unserem unbekannten "Arbeitgeber" Mister X, denn einen Namen haben wir von ihm noch nicht...

Die Nacht heute haben wir also nochmal in Rotorua verbacht, so langsam reicht es nun aber auch, in dieser oft stinkenden Stadt.

 

  • Tag 23: Montag, 09.10.2017

 

Bestes Wetter, um lange im Auto zu bleiben heute Vormittag. Nicht mal Hunde lässt man bei diesem Wetter vor die Türe.

Ein Anruf kam nicht. Wir waren etwas ratlos. Hat er uns vergessen? Sind wir als Deutsche einfach zu pünktlich?
Auf Nachfrage, schickte er eine SMS mit den Arbeitsorten. Immerhin wussten wir nun die Orte. Alle nahe Whakatane, wo wir schon waren und die grandiose Vulkan Tour, auf der White Island, gemacht haben.

Am Nachmittag rief ich ihn nochmal an. Wir waren noch immer in Rotorua und haben nun ausgemacht, dass wir nach Whakatane fahren und uns um ein Hostel bemühen. Morgen früh wollte er uns erneut anrufen, für weitere Details.

Auf dem Weg nach Whatakane, wieder bestes Pisswetter.
Im Hostel, gab es dann keine Betten mehr. Wir dürfen aber auf dem Parkplatz stehen und alles benutzen. Schlafen, können wir erstmal im Auto, so lange bis etwas frei wird. Zahlen müssen wir aber natürlich trotzdem etwas... Das Hostel ist aber eigentlich ganz gemütlich, zwar sind wir erst kurz da und ich muss mich auch erstmal zurechtfinden, aber nun warten wir mal ab, wie es im Karibu Hostel noch so wird. 

Am Abend weitere Informationen.

Morgen Nachmittag Treffen mit ihm. Er schreibt uns gegen Mittag. Am Mittwoch soll die Arbeit dann losgehen. Es scheint konkreter zu werden und wie es scheint, werden wir dann doch länger als 3 Monate überleben. Wahrscheinlich sogar, bis wir wieder in Deutschland sind. Aber mal abwarten, noch traue ich dem Braten nicht. 

 

  • Tag 24: Dienstag, 10.10.2017

 

Erst ging es schleppend los heute. Wir haben den ganzen Tag bis nachmittags nichts gemacht und dann ging es Schlag auf Schlag.
Wir trafen uns mit dem Arbeitgeber, GK, wie er sich selbst nennt. Er hatte uns wieder ein paarmal zeitlich versetzt und dann klappte es aber. Morgen früh soll es los gehen. Er schreibt uns nochmal.

Jetzt heute, will er noch einen Vertrag vorbeibringen und alles weitere nötige.
Wir hatten den Job, aber unser Bauchgefühl war irgendwie nicht ganz bei uns. Er schien nicht sehr zuverlässig, hat uns oft versetzt und nur ungenaue Angaben gemacht.

Im Hostel dann mehr. Der Besitzer sagt, dass wir eher nicht bei dem Mann diesen Job annehmen sollen. Goudam Kapur (GK), wie er wohl heißt, stand wohl schon vor Gericht und hat Strafen bekommen, weil er den Lohn nicht gezahlt hat, usw. Ist wohl nicht der beste Arbeitgeber, wie wir erfahren mussten. Da scheint sich unser Bauchgefühl nicht getäuscht zu haben.

Die anderen 5 Deutschen hier im Hostel wollten auch zu ihm. Haben aber dann auch abgesagt, da es ihnen zu viel Risiko ist mit "GK". Wir kamen mit 2 von ihnen ein bisschen ins Gespräch, Franzi und Anika. Beide meinten auch, dass wir das doch eher nicht machen sollten.  
Wir haben überlegt und uns Gedanken gemacht, aber zum Ergebnis sind wir, wie die anderen Deutschen auch gekommen. Das wollen wir nicht riskieren und suchen dann lieber was anderes. Da finden wir schon was.

Also haben wir ihm abgesagt. Da war er sicher nicht erfreut, auch, weil gestern die anderen 5 schon abgesagt haben..  Mit Sicherheit ist es aber gut, dass uns der Hostelbesitzer und die 2 Deutschen davon abgehalten haben. 

 

  • Tag 25: Mittwoch, 11.10.2017

 

Den Vertrag, den er uns gestern gegeben hat, möchte er noch zurück. Um 8:10 Uhr kam er zum Hostel und hat ihn abgeholt. Er wollte noch wissen, ob wir andere Arbeit haben und ob wir weiterfahren. Wir haben zu ihm gesagt, dass sich unsere Pläne geändert haben und wir weiter in den Norden fahren. Eine kleine Notlüge, aber die Wahrheit, warum wir ihm abgesagt haben, wollte ich ihm besser nicht ins Gesicht sagen. 

Und weg war er. Zum Glück, ich hatte nun echt keine Lust mehr auf diesen "GK".

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Für heute Nachmittag, haben wir noch ein Treffen wegen Arbeit in Opotiki. Wir werden sehen, ob es uns dort besser ergeht...

 

Bis dahin, haben wir noch einen Ausflug zum Ohope Beach gemacht, der liegt gerade über den Berg Richtung Opotiki.