Mandy am Morgen, bringt Kummer und Sorgen

Mittwoch, 25.10.2017
  • Tag 39: Mittwoch, 25.10.2017

 

Wenn du denkst es geht nicht mehr, dann kommt von hinten Mandy daher und drückt dir noch eins rein. Mandy ist einer von mehreren Supervisoren. Deren Aufgabe ist es, uns sozusagen zu kontrollieren und zu schauen, dass alles gemacht ist, wie es soll. Wir kommen wirklich mit allen gut klar und die sind auch nett. Die stressen einen nicht und es ist einfach ok.

Aber, da gibt es ja immer den einen Depp, der seine Machtgeilheit ausspielen muss. Sein Name ist Mandy, ein Inder.

Heute war schon ein beschissener Morgen, da hat das eigentlich schon gereicht. Es schien keine Sonne, also waren die ganzen Blätter der Bäume über einem noch nass. Bei so einer Konstellation ist die Stimmung gleich bei null. Tipping war heute wieder angesagt, also die Triebe stutzen. Da die Triebe bekanntermaßen ganz oben sind, hieß es also jedes Mal durch die nassen Blätter greifen und einen Trieb versuchen zu erwischen. Dusche Nummer eins. Das Wasser lief ganz zielstrebig in die Ärmel und hat von innen alles nass gemacht. Natürlich ist einem der Trieb beim ersten Mal aus der Hand gerutscht und der Griff ins nasse war umsonst. Nummer zwei, wieder mit gratis Dusche von oben. Nass und kalt.

Meine Arbeitsgeschwindigkeit ist dadurch auf die minimalste Geschwindigkeit gesunken. Nun gut, damit musste man sich arrangieren. Als wäre das aber nicht genug, sitzt uns dieser Mandy ständig im Nacken, bzw. steht im Weg oder macht einen verrückt.

Er hat Bruno und mich heute fast eine ganze Reihe begleitet und dabei hätte ich ihm wirklich fast eine mit dem Stock übergezogen, den ich in der Hand hatte. Da kommt der immer her, sagt man soll doch schneller machen, das hier ist schon gemacht, los vor zum nächsten. Selbst wenn eine Stelle noch nicht fertig war, er hat schon wieder gestresst. This one is done already. Move on. Come on my friend. Dabei rennt er immer vor einem rum und macht die Hälfte der Arbeit und wir ziehen dann die gleichen Triebe nochmal runter, was dann natürlich seiner Meinung nach wieder sinnlos ist. Dann kommt er wieder her: my friend, this is done.

Das schlimmste dabei ist noch sein Akzent und sein my friend. Heute hätte ich ihm fast entgegnet: I'm not your friend, aber besser, ich habe es nicht gesagt, der hasst mich glaube ich eh schon, warum auch immer. Als er mich gefragt hat, ob alles okay ist, habe ich mit einem etwas genervten Yes geantwortet. Ich glaube daraus war schon zu verstehen, dass was nicht stimmt. 

Das ging heute wirklich mindestens 45 Minuten mit dem. Es ist ja ok, wenn man einmal was sagt oder einem was erklärt, aber der übertrumpft wirklich alles. Meine Laune, die ja Dank der vielen gratis Duschen eh schon auf fünf vor zwölf stand, hat sich dann der zwölf immer weiter genähert. Ich war wirklich kurz davor, mich einfach umzudrehen und zu gehen. Egal, was das für Konsequenzen gehabt hätte. Ich war so genervt von Mandy, wie man es eigentlich von fast keiner Person sein kann. Zum Glück, hatten wir dann bald unsere erste Pause und ich hab ihn den Rest vom Tag nicht mehr in meiner Reihe gesehen. Besser so für ihn und mich.

Und siehe da, gleich ging das mit der Arbeit wieder besser.